Du stehst kurz vor einem Umzug, hast deine Traumwohnung gefunden, aber dein Mietvertrag läuft noch? Keine Sorge, du kannst das Dilemma einer doppelten Mietzahlung leicht umgehen. Hier erfährst du, wie du ausserterminlich kündigen und schnell einen passenden Nachmieter in der Schweiz finden kannst, damit du früher aus deinem Mietvertrag entlassen wirst.
Inhalt
- Was bedeutet „ausserterminlich“ kündigen?
- Wie finde ich einen passenden Nachmieter?
- Wie funktioniert die vorzeitige Kündigung?
- Welche Voraussetzungen sollte ein Nachmieter erfüllen?
- Kann mein Vermieter einen Nachmieter ablehnen?
- Welche Dokumente benötigt ein potenzieller Nachmieter?
- Wie und wo inseriert man eine Wohnung am besten?
- Was sind die häufigsten Stolpersteine?
1. Was bedeutet „ausserterminlich“ kündigen?
Du hast deine letzte Kündigungsfrist verpasst, möchtest aber vorzeitig aus deinem Mietvertrag raus? Hier kommt die ausserterminliche Kündigung ins Spiel. Normalerweise kannst du deinen Mietvertrag nur zu festgelegten Kündigungsterminen beenden, aber manchmal passt das nicht in deinen Zeitplan. Zum Glück kannst du deinen Vermieter davon überzeugen, dass du früher aus dem Vertrag entlassen wirst – indem du einen neuen Mieter, stellst.
Das spart dir nicht nur eine Menge Geld, sondern macht dich auch flexibel, denn du musst nicht bis zum nächsten ordentlichen Kündigungstermin warten. Wichtig ist dabei, dass du rechtzeitig mit der Suche beginnst, um keine doppelten Mietkosten zu riskieren.
2. Wie finde ich einen passenden Nachmieter?
Die Suche nach einem Nachmieter oder eine Nachmieterin kann stressig wirken wenn du ausserterminlich ausziehen möchtest, aber keine Sorge, mit einem klaren Plan läuft alles reibungslos. Der erste Schritt: Erstelle ein ansprechendes Inserat für deine alte Mietwohnung. Achte darauf, die wichtigsten Informationen wie Mietzins, Grösse der Wohnung und das mögliche Einzugsdatum anzugeben.
Nutze Plattformen wie Homegate, Flatfox oder Anibis, um die Reichweite deines Inserats zu maximieren. Aber nicht nur online – dein Freundes- und Bekanntenkreis kann auch eine grosse Hilfe sein. Vielleicht kennt jemand bereits jemanden, der eine Wohnung sucht.
Du solltest mehrer potenzielle Interessenten finden und vorschlagen, um die Chancen zu erhöhen, dass dein Vermieter einen passenden akzeptiert. Achtung: Der Ersatzmieter muss bereit sein, den Mietvertrag zu den gleichen Bedingungen zu übernehmen.
3. Wie funktioniert die vorzeitige Kündigung?
Um ausserterminlich zu kündigen, musst du einen neuen Nachmieter stellen, der oder die deinen bestehenden Mietvertrag zu den gleichen Bedingungen übernimmt. Wenn du einen Nachmieter vorschlägst, der diese Voraussetzungen erfüllt, wirst du von deinen vertraglichen Pflichten befreit. Das heisst, du musst keine Miete mehr zahlen, sobald der Nachmieter eingezogen ist.
Wichtig dabei ist, dass du alles schriftlich festhältst. Sende die Kündigung immer eingeschrieben und halte eine Kopie für deine Unterlagen bereit. Dein Vermieter hat dann 30 Tage Zeit, deinen Nachmieter zu prüfen. Sollte er/sie mit deinem Vorschlag einverstanden sein, fordere auch dafür am besten eine schriftliche Bestätigung an.
4. Welche Voraussetzungen sollte ein Nachmieter erfüllen?
Damit dein Vermieter den Nachmieter akzeptiert, muss er die Kriterien „Zumutbarkeit“ und „Zahlungsfähigkeit“ erfüllen. Zahlungsfähig bedeutet unter anderem, dass der Nachmieter einen Betreibungsregisterauszug (Link!) vorlegen muss, der zeigt, dass er keine offenen Schulden hat.
Prinzipiell muss der Interessent beweisen, dass er/sie in der Lage ist, die Miete zu bezahlen und auch sonstige Aspekte müssen „zumutbar“ für den Vermieter sein. Das Alter, Einkommen oder die Anzahl der Personen können dabei eine Rolle spielen.
Zumutbar bedeutet aber auch, dass der Ersatzmieter die Wohnung in einem Zustand übernimmt, der für den Vermieter annehmbar ist. Das heißt, du solltest deine Wohnung in einem geräumten, gesäuberten Zustand ohne größere Schäden an deinen Nachmieter übergeben.
Tipp: Du möchtest sicherstellen, dass deine Wohnung bei der Übergabe makellos sauber ist und dein Vermieter nichts zu beanstanden hat? Dann empfehlen wir dir eine Endreinigung über eine professionelle Reinigungsfirma in Auftrag zu geben. Über Relock kannst du ganz bequem und schnell eine Endreinigung mit Abnahmegarantie buchen.
5. Kann mein Vermieter einen Nachmieter ablehnen?
Ja, aber nur unter bestimmten Bedingungen. Dein Vermieter darf den vorgeschlagenen Nachmieter nur ablehnen, wenn er unzumutbar ist oder wenn der Nachmieter nicht zahlungsfähig ist. Wenn der Nachmieter beispielsweise mehrere Betreibungen hat oder seine Einkünfte nicht ausreichen, um den Mietzins zu decken, kann der Vermieter den Nachmieter ablehnen. Ein guter Richtwert dafür ist, dass die Miete nicht mehr als ein Drittel des monatlichen Gehalts ausmachen sollte.
Es ist auch möglich, dass der Vermieter den Nachmieter aus wichtigen Gründen ablehnen kann, zum Beispiel wenn die Wohnung für eine grosse Familie oder eine Wohngemeinschaft zu klein ist.
Anbei ein paar weitere Beispiele für einen „unzumutbaren“ Nachmieter:
- Errichtung eines Geschäftslokales in einer bisher privat genutzten Mietwohnung
- Nachmieter besitzt Haustiere, deren Haltung in der Wohnung verboten ist
- Statt dem kinderlosen Ehepaar, das bisher die Wohnung bewohnt hatte, zieht eine Grossfamilie
Wenn jedoch keine triftigen Gründe vorliegen, muss der Vermieter den Nachmieter akzeptieren.
Tipp: Bei Unklarheiten oder Streitigkeiten mit dem Vermieter wendest du dich am besten direkt an den Mieterverband. Dieser berät dich gerne zum Thema Ausserterminlicher Auszug und kann unter Umständen auch Missverständnisse bereinigen.
6. Welche Dokumente benötigt ein potenzieller Nachmieter?
Damit der Vermieter den Nachmieter prüfen kann, benötigt er verschiedene Unterlagen. Zu den wichtigsten gehören:
- Ein Betreibungsregisterauszug, der zeigt, dass der Nachmieter keine offenen Schulden hat.
- Ein Einkommensnachweis, um die Zahlungsfähigkeit zu garantieren.
- Formular zur Meldung eines Ersatzmieters: Anmeldeformular für Mietinteressenten
Manchmal fragt der Vermieter auch nach Referenzen oder anderen Nachweisen. Es ist daher sinnvoll, dem Nachmieter vorher eine Liste der benötigten Dokumente zu geben, um den Prozess und die Rückgabe der Wohnung zu beschleunigen.
7. Wie und wo inseriert man eine Wohnung am besten?
Dein Inserat ist der Schlüssel zu einem schnellen Erfolg. Achte darauf, dass du alle wichtigen Informationen auflistest: Mietzins, Grösse, Lage und das Datum, ab dem die Wohnung verfügbar ist. Schöne Bilder sind ebenso ein Muss!
Die grössten Plattformen für die Schweiz sind Homegate, ImmoScout24 und Flatfox. Zusätzlich kannst du die Wohnung in lokalen Facebook-Gruppen posten oder in deinem Freundeskreis nachfragen. Du wirst überrascht sein, wie viele Leute von Mund-zu-Mund-Propaganda profitieren.
Was tun, wenn sich niemand meldet?
Falls du keine Rückmeldungen auf dein Inserat bekommst, gibt es ein paar Tricks, um mehr Aufmerksamkeit zu generieren:
- Aktualisiere dein Inserat regelmäßig, damit es oben bleibt.
- Passe den Mietzins an, wenn du merkst, dass er vielleicht etwas zu hoch angesetzt ist.
- Versuche es mit einer professionellen Fotoaufnahme, um die Wohnung attraktiver zu präsentieren.
Wenn alles nichts hilft, kannst du dich immer noch an eine professionelle Agentur wenden, die dir bei der Suche nach einem Nachmieter hilft.
8. Was sind die häufigsten Stolpersteine?
Ein paar Dinge, die du auf dem Schirm haben solltest:
- Dein Nachmieter muss den Mietvertrag zu den gleichen Bedingungen übernehmen. Wenn er andere Konditionen fordert, könnte dies den Prozess verzögern.
- Der Vermieter hat das Recht, den Nachmieter abzulehnen, wenn er nicht zahlungsfähig oder unzumutbar ist.
- Es ist ratsam, mehr als einen Nachmieter vorzuschlagen, falls der erste abgelehnt wird.
Zusammenfassung „Ausserterminlicher Auszug“
- Frühzeitig nach einem Nachmieter suchen, um doppelte Mietzahlungen zu vermeiden.
- Inseriere auf mehreren Plattformen und vergiss nicht den Freundeskreis.
- Ein Nachmieter muss zahlungsfähig und zumutbar sein, sonst darf ihn der Vermieter ablehnen.
- Halte alle Schritte schriftlich fest und sende die Kündigung immer eingeschrieben.
- Dein Vermieter hat 30 Tage Zeit, deinen Nachmieter zu prüfen.
Mit diesen Tipps und Tricks meisterst du den ausserterminlichen Auszug wie ein Profi und sparst dir unnötige Mietkosten!
Schreibe einen Kommentar