Last Updated on 2 Monaten by David Bergmann
Eine Inventarliste – wer braucht denn sowas? Falsch gedacht. Eine Inventar- oder Umzugsgutliste bringt zahlreiche Vorteile mit sich und macht dir dein Leben und deinen Umzug in vielerlei Hinsicht leichter! Die Zeit, die es für die Erstellung einer solchen Liste braucht ist gut investiert. Denn ohne systematischer Erfassung deines Hausrats fällt dir am Ende des Umzugs inmitten des Chaos vielleicht gar nicht einmal auf, das etwas fehlt. Im folgenden Artikel findest du nicht nur die Gründe, die für eine Inventarliste sprechen sondern auch viele praktische Tipps & Tricks!
- Warum du eine Inventarliste brauchst
- So dokumentierst du deinen Hausrat
- Zeit & Kosten sparen durch Ausmisten
- Erstellung der Inventarliste
- Einpacken & Beschriften der Umzugsboxen
- Auspacken & Kontrolle nach Umzug
1. Warum du eine Inventarliste brauchst
Umziehen ist schon anstrengend genug, wenn dabei nicht alle Besitztümer am neuen Wohnsitz ankommen, bedeutet das zusätzlichen Stress und Ärger.
Eine Umzugsgutliste kann dir dabei helfen genau das zu vermeiden und bringt noch einige weitere Vorteile:
Überblick & Kontrolle
Viele Menschen unterschätzen, wieviele Dinge sich im Laufe ihres Lebens angesammelt haben. Durch das genaue Erfassen des Übersiedlungsgutes, bekommst du eine viel klarere Vorstellung davon, wieviel du tatsächlich verpacken und übersiedeln musst.
Wenn du es richtig angehst und alle Haushaltsgegenstände systematisch erfasst, fällt es dir am Ende des Umzugs ausserdem viel leichter deinen Hausrat zu kontrollieren. Fehlendes Inventar kann in deiner alten Wohnung bzw. mittels Abgehen der Transportwege (Aufzug, Strassen, Gehwege und Treppenhäuser) sofort gesucht und mit etwas Glück wieder gefunden werden.
Realistische Kostenschätzung
Viele Umzugsfirmen verlangen zumindest eine ungefähre Angabe der Menge des Umzugsguts, um dir einen Kostenvoranschlag zu erstellen. Je genauer deine Angaben sind, desto präziser ist die Kalkulation und desto weniger musst du dich vor versteckten Kosten fürchten.
Durchsetzung von Schadensersatzansprüchen
Fehlt etwas oder wurde beschädigt, ist das Durchsetzen von Schadenersatzansprüchen bei deiner Umzugs- oder Hausratsversicherung wesentlich einfacher.
Kein Chaos beim Auspacken
Dank einer Umzugsliste weißt du genau, welche Gegenstände sich in welcher Box befindet. Das erleichtert das Auspacken enorm.
Buchung des richtigen Transporters
Falls du deinen Umzug in Eigenregie durchführst, bist du für die Buchung des Umzugswagens selbst zuständig. Um nicht unnötige Mehrfahrten in Kauf zu nehmen, solltest du darauf achten, einen ausreichend großen Transporter zu reservieren. Insbesondere bei Umzügen in eine andere Stadt oder Kanton kann ein zu kleiner Umzugswagen einiges an Zeit und Benzin kosten.
Zoll – Deklaration: Bei Umzug ins Ausland
Bei der Übersiedlung von oder ins EU-Ausland (z.B. Deutschland oder Österreich) kommt der Umzugsliste besondere Bedeutung zu. Denn für die Verzollung an der Grenze wird in der Regel die Deklaration deines Umzugsgutes gefordert, auch wenn dafür keine Gebühren anfallen.
Wenn sich dein neuer Wohnsitz ausserhalb der Schweiz befindet, solltest du die “Inventarliste” unbedingt in deine Umzugsplanung integrieren. Nähere Informationen zum europäischen Zollrecht findest du hier.
Insbesondere wenn du von einem Drittland ausserhalb der EU in die Schweiz ziehst, sollte eine Umzugsgutliste in deinem Gepäck sein. Das Zollformular der Schweizer Einreisezollstelle findest du hier.
Tipp: Erkundige dich im Vorfeld, ob du dein Umzugsgut bei Einreise in die Schweiz bzw. in ein Drittland verzollen musst und berücksichtige eventuell anfallende Gebühren in den Umzugskosten.
2. So dokumentierst du deinen Hausrat
Bevor du dich ans Einpacken machst, solltest du unbedingt eine Bestandsaufnahme machen: Was besitzt du, was möchtest du vor dem Umzug noch loswerden und welche Besitztümer sind besonders wertvoll und sollten behutsam transportiert werden?
Am besten du gehst dabei Zimmer für Zimmer durch und fotografierst alle Dinge, insbesondere Wertgegenstände, die du übersiedeln möchtest. Natürlich musst du dabei nicht jedes einzelne Buch abfotografieren. Aber zumindest Möbel, elektronische Geräte und Wertgegenstände solltest du möglichst genau erfassen. Das ist insbesondere bei der Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen gegenüber deiner Versicherung oder der Umzugsfirma wichtig.
Bei Elektro-Geräten (zB Laptop) bietet es sich außerdem an, die Seriennummer zu fotografieren, das kann im Versicherungsfall hilfreich sein. Alternativ kannst du auch ein Video zum Wohnungsrundgang machen, auf diese Art und Weise kannst du in der gleichen Zeit mehr erfassen.
3. Zeit und Kosten sparen durch Ausmisten
Je weniger du besitzt, desto weniger musst du übersiedeln und desto geringer sind Zeit- und Kostenaufwand.
Daher macht es absolut Sinn, deine Habseligkeiten in aller Ruhe nochmal durchzugehen und alle Dinge, die du nicht mehr benötigst vor deinem Umzug auszusortieren. Bevor du sie entsorgst, solltest du jedoch unbedingt in deinem Familien- und Freundeskreis nachfragen, ob jemand Interesse daran hat.
Gut erhaltene Möbel, Einrichtungsgegenstände oder Kleidung kannst du auch über (Online-)Flohmärkte verkaufen und dir so dein Umzugsbudget etwas aufbessern.
4. Erstellung der Inventarliste
Zuerst solltest du dir überlegen, wie du deine Umzugsliste am übersichtlichsten strukturierst. Du kannst dein Inventar zB pro Zimmer auflisten oder auch per Art des Gegenstandes (zB Geschirr, Spielsachen, Lampen, Kleidung etc.).
Auch eine Kombination aus beidem ist möglich – zB Auflistung aller Möbel und Einrichtungsgegenstände (zB Lampe) per Zimmer und allen sonstigen Hausrat (Kleidung, Geschirr etc) teilst du in Kategorien ein. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, du solltest jedoch die für dich praktikabelste Lösung finden.
Kategorien – Hausrat
Hier findest du ein paar Beispiele für Kategorien, in die du deine Besitztümer unterteilen kannst:
- Möbel
- Einrichtungsgegenstände & Deko
- Kleidung & Schuhe
- Putzmittel
- Werkzeug
- Geschirr
- Spielsachen
- Elektrogeräte
- Bücher, CD’s, DVD’s & Schallplatten
- Büromaterial & Dokumente
- Textilien (Bettwäsche, Handtücher etc.)
- Pflanzen
- Taschen & Koffer
Tipp: Du kannst für deine Inventarliste entweder eine Vorlage aus dem Internet verwenden und ausdrucken oder dein Umzugsgut direkt in einer Excel Inventarliste erfassen. Wenn du in der Google Suche “Inventarliste” oder “Umzugsgutliste” eingibst, findest du viele verschiedene Beispiele für die Gestaltung und auch Muster zum Ausdrucken.
Sobald du dich für ein System entschieden hast, solltest du dieses beibehalten und Zimmer für Zimmer durchgehen. Dabei trägst du die jeweiligen Gegenstände inkl. Stückzahl in deine Inventarliste ein.
Wichtig: Vergiss dabei nicht auf Keller(-abteil), Abstellraum, Dachboden und Garage!
5. Einpacken & Beschriften der Umzugskisten
Sobald du dir einen Überblick über dein Umzugsgut verschafft hast und dich für die Art der Kategorisierung entschieden hast, kannst du mit dem Einpacken beginnen.
Je nachdem, gehst du dafür entweder Zimmer für Zimmer durch, oder sammelst alle Gegenstände einer bestimmten Kategorie (zB Bücher) in einer bzw. mehreren Boxen.
Für welches System du dich auch entschieden hast, essentiell ist die Beschriftung der Umzugskartons sowie der Vermerk in deiner Umzugsliste, was sich in der jeweiligen Kiste befindet.
Folgende Infos sollten auf der Umzugsbox vermerkt sein:
- Nummer (zum Abgleich mit Inventarliste)
- Inhalt (Bücher, Geschirr, Bettwäsche… etc)
- Zimmer (wo soll die Box in der neuen Wohnung abgestellt werden)
- Eventueller Gefahrenhinweis (z.B. “Achtung – zerbrechliche Gegenstände”)
6. Auspacken & Kontrolle nach Umzug
Mithilfe der Inventarliste hast du alle Umzugskartons erfasst und deine Umzugsfirma oder Umzugshelfer wissen dank der Beschriftung genau, wo sie die Box abladen sollen.
Dir wiederum fällt anschließend die Kontrolle, ob auch alle Kisten unbeschadet in deinem neuen Zuhause angekommen sind, viel leichter.
Am besten gehst du auch hier wieder Zimmer für Zimmer durch und hakst alle Transportboxen der Reihe nach in deiner Umzugsgutliste ab. Wenn du dabei feststellst, dass eine oder mehrere Boxen fehlen, solltest du sofort mit deinem Umzugsunternehmen Kontakt aufnehmen.
Beim Auspacken der Kartons gehst du am besten systematisch vor und packst die Kisten mit dem Inhalt, den du sofort benötigst, zuerst aus. Beispiele hierfür sind: Medikamente, Bettwäsche, Handtücher, Toilettenartikel, Werkzeug und Geschirr. Umzugsboxen, die Fotoalben, diverse Staubfänger von lang vergangenen Reisen oder deine DVD Sammlung beherbergen, können hingegen warten.
Beim Abstellen der Möbel ist es empfehlenswert, zuerst die größeren Möbelstücke in der neuen Wohnung zu platzieren. Erstens, um die schweren Möbel im Idealfall nur einmal tragen zu müssen und andererseits auch um sicherzustellen, dass die sperrigsten Teile alle Platz finden.
Tipp: Du möchtest du so gut wie möglich auf deinen Umzugstag vorbereiten? Dann lade dir hier unsere ultimative Umzugscheckliste herunter!
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